Soziales Mentoring ist ein sehr persönliches Ehrenamt, dem der Wunsch zugrunde liegt, sich für eine gerechte, tolerante und miteinander verbundene Gesellschaft einzusetzen. Daher ist es auch der Ausdruck einer inneren Haltung und eine Bekennung zu bestimmten Werten. Der Mentor.Ring Hamburg als Dachverband der sozialen Mentoringprogramme in Hamburg und die unterzeichnenden Programme als seine Mitglieder vertreten diese Werte. Sie beruhen auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN sowie der UN-Kinderrechtskonvention, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und den Sustainable Development Goals (SDGs). Darauf aufbauend haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, wie diese Werte sich in unserer Arbeit wiederfinden, und sieben Ziele definiert. Diese Ziele bestimmen die (Qualitäts-) Richtlinien unserer Arbeit.
1. Mentees vor Grenzverletzungen schützen
Unser Ziel ist es, unsere Mentees auf ihrem Weg zu stärken. Wir setzen uns aktiv dafür ein, unsere Mentees vor Diskriminierung, Erniedrigung und Übergriffen jeglicher Art und jeglichen Ausmaßes (verbale/nonverbale, sexuelle, familiäre, schulische, soziale, emotionale Gewalt) zu schützen, indem wir:
mögliche Risikofaktoren benennen und im Blick behalten,
bestmöglich Qualitätsstandards (bspw. des Mentor.Ring, eigene oder andere) beachten und
uns mit anderen Programmen austauschen.
2. Prävention
Wir erachten Präventionskonzepte als Voraussetzung für soziales Mentoring. Daher erarbeiten wir Präventionsmaßnahmen für alle Zielgruppen (wie z.B. Mentees, Mentor:innen, Eltern, Projektkoordinator:innen, weitere Haupt- und Ehrenamtliche), setzen diese um und machen sie öffentlich.
Individuelle Schutzkonzepte sind dabei einer der wichtigsten Bausteine bei der Qualitätssicherung und geben allen Beteiligten Handlungssicherheit.
Diese müssen dafür nicht nur geschrieben, sondern auch gelebt werden!
3. Respekt, Achtung und Toleranz
Wir leben und fördern Respekt, Achtung und Toleranz in unseren Mentoringbeziehungen:
Wir halten unsere Mentor:innen dazu an, die Unterschiede zwischen ihnen und ihren Mentees (und ihren Bezugspersonen) zu achten, ihre Lebensentscheidungen zu respektieren und zu tolerieren, vor allem bei divergierenden Lebenswelten.
Bei uns steht dabei das Recht auf Selbstbestimmung für den:die Mentee stets über dem Bildungs- und/oder Unterstützungsauftrag des:der Mentor:in.
4. Antidiskriminierung leben und Diversität lieben
Wir vertreten die Überzeugung, dass Heterogenität einen Gewinn und ein Potenzial für unsere Gesellschaft darstellt und eine nachhaltige Entwicklung sichert. Unser Ziel ist es daher, Diskriminierung in allen Dimensionen (u.a. kulturelle Identitäten, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, soziale Herkunft) entgegenzuwirken.
Wir setzen uns umfassend für Akzeptanz und Respekt gegenüber individuellen, sozialen und strukturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Menschen ein – sowohl, indem wir die Betroffenen stärken, als auch, indem wir uns aktiv dagegen wenden.
Dabei ist es uns auch wichtig, das eigene Verhalten immer wieder selbstkritisch zu hinterfragen.
5. Chancengleichheit und Inklusion fördern
Wir vertreten die Meinung, dass alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben sollten, ihr Potenzial zu entfalten und erfolgreich zu sein. Mit sozialem Mentoring verfolgen wir das Ziel, Zugänge zu stärken und Schwellen abzubauen. Dies umfasst vor allem:
den Zugang zu Bildung,
Berufschancen und
die Teilhabe an gesellschaftlichen Ressourcen.
6. Demokratie und Partizipation fördern
Unserer Arbeit liegt das Bewusstsein zugrunde, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat. Daher setzen wir uns dafür ein dass, jede:r (mit-)bestimmen darf – auch in Mentoringbeziehungen. Für unsere Arbeit bedeutet das, darauf zu achten, dass
persönliche Interessen gewahrt werden und
gemeinsame Aktivitäten und Kommunikationswege von beiden Seiten gestaltet werden.
7. Nachhaltig handeln
Wir handeln wirkungsorientiert in dem Wissen, dass alles, was wir tun, eine Auswirkung hat. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung möchten wir daher
alle im Projekt beteiligten Personengruppen dazu befähigen, die Zukunft in einer globalisierten Welt aktiv, eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst zu gestalten.
die Konsequenzen unseres Handelns auf die Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft mitdenken und uns bewusst machen.
Mentoring mit Haltung wird von folgenden Institutionen und Programmen mitgetragen: