RÜCKENWIND
Pädagogisches Handwerkszeug
Weiterbildung für Honorarkräfte an Schulen
Das Projekt
An den Hamburger Schulen sind schätzungsweise um die 8000 Honorarkräfte beschäftigt, die innerhalb verschiedener pädagogischer Rahmenbedingungen Schüler:innen betreuen, unterrichten und fördern/fordern. Trotz der anspruchsvollen und verantwortungsvollen Aufgabe fehlt diesen Honorarkräften, soweit sie nicht zufällig den beruflichen Hintergrund dafür aufweisen oder sich eigeninitiativ weiterbilden, eine pädagogische Grundausbildung, um die Arbeit mit den Kindern zu vereinfachen und zu professionalisieren. Aus diesem Grund hat sich die BSB (Behörde für Schule und Berufsbildung) in Zusammenarbeit mit einigen Hamburger Stiftungen dazu entschlossen, ab Frühling 2022 eine kostenlose pädagogische Grundausbildung für Honorarkräfte an Hamburger Schulen anzubieten.
Ziel des Programms RÜCKENWIND ist es, dass die Honorarkräfte sich sicherer in der Beziehungsarbeit mit den Schüler:innen fühlen und die dafür nötige Haltung, Wissen und Kompetenzen erwerben. Dazu wird ein zweiteiliges Modul angeboten, das jeweils aus einer 3,5-Stunden-Einheit besteht und online stattfindet. In den zwei aufeinander aufbauenden Workshops wird durch eine Mischung aus theoretischem Input und praxisnahen Übungen ein Werkzeugkoffer erarbeitet, der die Teilnehmenden besser durch den Schulalltag bringt. Reflexionsrunden und Austausch mit anderen Honorarkräften sind dabei fester Bestandteil. Zudem werden Zusatzangebote und Supervisionen ermöglicht. Somit können sich die Teilnehmenden besser auf die Bedarfe der Schüler:innen einlassen und ihre eigenen Techniken verfeinern und reflektieren.
Die Weiterbildung wurde zwar für Honorarkräfte konzipiert und entwickelt, steht aber grundsätzlich allen Personen offen, die ohne pädagogische Grundausbildung an Hamburger Schulen tätig sind, unabhängig von der Anstellungs- oder Tätigkeitsform. Bei Unsicherheiten schreib uns gerne eine Mail an rueckenwind@mentor-ring.org.
Alle Informationen in Kürze findest du in unserem Flyer.
Konzeption & Förderung
Durchgeführt wird das Modul vom Mentor.Ring Hamburg e.V. und dem Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V. (ikm). Das Projekt profitiert dabei von den unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten der beiden Institutionen:
Mentor.Ring Hamburg e.V.
Der Mentor.Ring Hamburg e.V. ist der Dachverband für Hamburger Mentor:innen- und Pat:innenprojekte für Kinder und Jugendliche. Kennzeichnend für die Pat:innenschaften ist meistens die 1:1-Beziehung, in der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Entwicklung begleitet und gefördert werden, sowie das ehrenamtliche Engagement der Pat:innen. Im Mentor.Ring Hamburg e.V. engagieren sich Vereine, Stiftungen, Privatpersonen und Organisationen aus Hamburg und der Metropolregion.
Ein Kerngebiet des Mentor.Ring sind die regelmäßigen Fortbildungen für Projektkoordinator:innen, Mentor:innen und Projektvorständ:innen zu unterschiedlichsten Themen wie Kinderschutz, Rolle, Machtverhältnisse, interkulturelle Kompetenzen, Wirkungsorientierung, Traumata u.v.m. Weitere Informationen zur Arbeit des Mentor.Ring finden Sie im Hauptmenü dieser Homepage.
ikm
Entscheidend für die positive Entwicklung der demokratischen Gesellschaft und einer tollen Stadt wie Hamburg ist, in welcher Form mit Konflikten umgegangen wird und wie Machtasymmetrien ausgeglichen werden. Der Umgang mit konflikthaften Situationen und das Erkennen von Diskriminierungssituationen fordert hohe Anforderungen an persönliche Kompetenzen sowie die Bereitschaft, Strukturen zu verändern. Das ikm arbeitet seit über zwei Jahrzehnten daran, Handlungskompetenzen so zu stärken, dass zum einen die Vorteile einer konstruktiven Konfliktaustragung deutlich als Gewinn erkennbar sind und zugleich diskriminierungskritisch und diversitätssensibel Machtverhältnisse wahrgenommen werden. Sowohl individuell, bezogen auf Gruppen und Organisationen, wie auch gesellschaftlich.
Dabei versteht sich das ikm als vermittelnde Instanz, die versucht, die demokratische Kultur gewinnender Konfliktvermittlung zu verbreiten. Hierfür ist das Institut sowie in der Jugend- als auch Erwachsenenbildung tätig.
Dank der Zweiteilung des Moduls können beide Institutionen ihre Kompetenzen einbringen: Der Mentor.Ring e.V. ist für den ersten Teil der Weiterbildung verantwortlich, der sich um Rollenklarheit, das Nähe-Distanz-Verhältnis und Machtgefälle/Machtmissbrauch dreht; das ikm übernimmt den zweiten Teil des Moduls, der sich mit Diversitätssensibilität, Sprache und Konflikten beschäftigt.
Initiiert wurde das Projekt von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Das Projekt RÜCKENWIND wird gefördert von der Behörde für Schule und Berufsbildung sowie einem Zusammenschluss Hamburger Stiftungen.