14. Hamburger Mentoringtag „Diversität im Mentoring. Vielfalt denken und leben.“
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27.10.2023
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10:00 - 16:00
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Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Felix-Dahn-Straße 3
Diversität im Mentoring. Vielfalt denken und leben
Soziales Mentoring ist deshalb ein so gut funktionierendes Instrument zur Verbesserung der Chancengleichheit, zur Integration und zur Förderung von Bildungszugängen, weil es auf einer langfristigen Beziehungsarbeit basiert. Diese ist per se schon individuell, komplex und sensibel. Hinzu kommt, dass wir in einer diversen Gesellschaft leben, in der wir alle Menschen gleich wertschätzen wollen. Diese Diversität stellt die Projekte und Mentor:innen immer wieder vor Herausforderungen, denn sie bedarf eines aufmerksamen und offenen Umgangs miteinander und manches Mal muss man die eigenen Sichtweisen reflektieren und an sich arbeiten. Der Hamburger Mentoringtag 2023 steht daher ganz im Zeichen von Diversität. Wir beschäftigen uns mit Rassismussensibilität in Mentoringprojekten bzw. mit critical whiteness und Empowermentstrategien; mit Mentoring für und von Menschen mit Behinderungen; mit Geschlechtsidentitäten und Regebogenfamilien. Vielfalt leben und denken, das kann Mentoring.
Herzlich willkommen sind alle Projektkoordinator: innen, Mentor:innen und andere Akteur:innen der sozialen Patenschaftsszene. Neben einem Vortrag, Workshops und ausreichend Zeit zum Austausch, gibt es auch leckeres vegetarisches Essen und, endlich wieder in Präsenz, die Ehrung von einigen Mentor:innen, die besondere Arbeit geleistet haben.
Ablauf
ab 09:30 Ankommen
10:00 Eröffnung und Begrüßung
Staatsrätin Petra Lotzkat; Behörde für Arbeit,Gesundheit, Soziales, Familie und Integration
Thomas Bressau; Behörde für Schule und Berufsbildung
10:10 Moderiertes Kennenlernen
10:40 Vortrag von Sally Riedel mit anschließender Diskussion
11:40 Mittagspause und Austausch
12:40 Arbeit in Workshops
14:40 Ende Workshops/Wissenstransfer
15:00 Blitzlicht
15:15 Ehrung der ehrenamtlichen Mentor:innen durch den Mentor.Ring Hamburg e.V.
15:40 Schlusswort
Moderatorin: Martina Offeh, Mitgründerin von Future of Ghana Germany
Download Programmheft: Flyer Hamburger Mentoringtag 2023
Vortrag: Gesellschaftliche Diversität. Herausforderungen und Chancen für das Individuum als Teil einer Gemeinschaft
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, in einer vielfältigen Gesellschaft als Individuum zu leben. Der Wunsch, gerecht, konstruktiv und sensibel mit Vielfalt umzugehen, bedeutet auch, sich gemeinsam gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen:
Welches Verständnis von Diversität haben wir? Welche Rolle spielen Diskriminierungsstrukturen und Machtverhältnisse? Wie gehen wir als Einzelpersonen mit Diversität um? Welche Verantwortung tragen wir, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch Gerechtigkeit erfährt? Im Vortrag wirft Sally Riedel die Frage auf, wie wir als Individuen der Idee der Intersektionalität begegnen können. Dabei zeigt sie Handlungsmöglichkeiten auf, die es ermöglichen können, sich als Mentoringaktuer:in eine machtkritische Haltung zu erarbeiten.
Sally Riedel ist Gründerin von MOSAIQ e.V. und beschäftigt sich sowohl wissenschaftlich als auch in der praktischen Arbeit u.a. mit den Themen Rassismus,
Intersektionalität, Community Engagement und Politisierungsprozesse. Sie ist ausgebildete Antidiskriminierungs-und Mentoringtrainerin und geschult im
Bereich diskriminierungskritische Organisationsentwicklung. Sie promoviert an der Vienna School for Historical and Cultural Studies zum Thema Schwarze
Muslimische Räume.
Workshop 1: Diversität und Mentoring: Wie wir Macht und Ohnmacht begegnen können.
Im Workshop mit Sally Riedel wird noch näher an das Thema des Vortrags herangeführt und gemeinsam erarbeitet, wie wir unsere eigenen Vorurteile und Stereotypen erkennen
und abbauen können, um in Mentoringprojekten respektvoller mit Vielfalt umzugehen. Welche Rolle spielen Macht- und Ohnmachtsverhältnisse? Wie kann man den Dialog zwischen verschiedenen Mentoringakteur:innen fördern und konstruktive Gespräche über Vielfalt und Inklusion ermöglichen? Welche Bedeutung haben Empathie und Sensibilität im Umgang mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Lebenserfahrungen? Die Teilnehmer:innen erarbeiten damit gemeinsam mit der Referentin Strategien, um einerseits die eigene Positionierung in der Gesellschaft zu hinterfragen und andererseits Vielfalt als Stärke zu nutzen und Synergieeffekte in unserer Gemeinschaft zu verankern.
Workshop 2: Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierung muss leider ausfallen!
Workshop 3: An deiner Seite – Mentees bei Rassismuserfahrungen sensibel und rassismuskritisch zur Seite stehen
Oftmals stehen Mentor:innen/Projektkoordinator:innen vor der Herausforderung, wie sie ihre Mentees sensibel zur Seite können, wenn es darum geht, Rassismus sichtbar zu machen – sei es, weil sie selbst von Rassismus betroffen sind oder weil sie Rassismus in ihrer Umgebung beobachten. Im Workshop wird daher die Lebensrealität einer Person, die Rassismus erfährt, nahegebracht. Außerdem schauen wir, wie sich Personen, die nicht von Rassismus betroffen sind, verhalten können, um eine gelungene Vertrauens- und Kommunikationsbasis zu den Mentees aufzubauen und einen sensiblen Umgang zu Themen wie Rassismus zu finden. Fragen, denen wir uns widmen, können sein: Wie fördere ich eine gute Beziehung? Was Kann ich tun, um meine:n Mentee so zu unterstützen, dass er:sie wirklich davon profitiert? Wie komme ich über das Thema Rassismus ins Gespräch? Wie reagiere bei Abblocken vom Mentee?
Unsere Referentin Alissa Ouro-Gbele ist Bildungsreferentin am ikm-Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation und arbeitet mit Schulklassen und Erwachsenen zu den Themen Diversität, Diskriminierung und Rassismus.
Workshop 4: Regenbogenfamilien
Die Zahl an Regenbogenfamilien nimmt beständig zu und dennoch gibt es häufig wenig Wissen über Regenbogenfamilien und ihre Familienformen. So kann es immer wieder zu Situationen kommen, die zwar gut gemeint aber für Familienmitglieder unangemessen sind, oder in denen Regenbogenfamilien und ihre Kinder nicht mitbedacht werden. In diesem Workshop werden wir uns u.a. mit folgenden Fragen beschäftigen: Welche Formen von Regenbogenfamilien gibt es? Welche Alltags- und Diskriminierungserfahrungen sie? Welche spezifischen Bedarfe ergeben sich daraus? Wie können Regenbogenfamilien und ihre Kinder gut und angemessen begleitet und unterstützt werden? Sie können im Workshop alle Ihre Fragen stellen und es wird genügend Raum für Austausch geben.
Unsere Referentin Johanna Splettstößer ist Diplompädagogin, Sexualpädagogin und Systemische Beraterin. Sie engagiert sich im Verein Queere Familien Hamburg e.V. für die Belange von Regenbogenfamilien und lebt selbst in einer Regenbogenfamilie.
Workshop 5: Rassismuskritisches Mentoring
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam drauf schauen, wie wir als Individuum aber auch als Mentoringakteur:in bewusster mit dem Thema Rassismus umgehen können und was es braucht, um rassismuskritisch zu agieren. Daher geht es um Themen und Schlagworte wie struktureller sowie individueller Rassismus und um critical whiteness – die Bewusstmachung weißer Privilegien. Gerade in der Arbeit mit migrantisierten bzw. rassifizierten Mentees ist es wichtig darüber sprechen, wie ein kritisch-reflektiertes und wertschätzendes Miteinander gesichert werden kann.
Unser Referent Sidney Oliveira ist Mitarbeiter an der Universität Hamburg und arbeitet für die Landeszentrale für politische Bildung. Seine Schwerpunkte sind Rassismuskritik und Postkolonialismus.
Workshop 6: Barrierefreies Mentoring muss leider ausfallen!
HINWEIS: Bitte melden Sie sich verbindlich an. Sollte die Veranstaltung ausgebucht sein, schreiben Sie uns eine Mail an info@mentor-ring.org – wir führen eine Warteliste.
Buchungen
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